E-Commerce
10.04.2024
Lesezeit 11 min.

Online-Shop erstellen Leitfaden für E-Commerce Einsteiger

Das Einkaufen im Internet ist längst ein fest etablierter Bestandteil des Alltags - auch wenn die Umsätze des stationären Handels noch deutlich über denen des E-Commerce bzw. Online-Handels liegen. Laut EHI Retail Institut, einem Verband des Einzelhandels, wurden 2022 ca. 430 Mrd. Euro im stationären Einzelhandel umgesetzt - gegenüber knapp 100 Mrd. Euro im Online-Handel. Die Online-Umsätze stiegen zuletzt allerdings signifikant: 2020 betrug der Online-Umsatz nur 60 Mrd. Euro - im gleichen Zeitraum ging der stationäre Umsatz dagegen um 15 Mrd. Euro zurück.

Sicherlich hat die Corona-Pandemie diese Entwicklung beschleunigt, es ist aber nicht abzusehen, dass sich dieser Trend umkehrt. Eine Ausnahme sind Lebensmittel: Der größte Umsatzbringer im Einzelhandel bleibt eine Domäne des stationären Handels. Für fast alle anderen Warengruppen empfiehlt es sich, einen Onlineshop zu etablieren - als zusätzlichen Vertriebskanal parallel zum stationären Geschäft oder auch als einzigen Vertriebsweg für Webshop-Gründer. Das ist heutzutage glücklicherweise kein Hexenwerk und auch für Händler und Dienstleister, die keine IT-Spezialisten sind oder beschäftigen, relativ einfach umzusetzen.

Was sind die Vorteile eines eigenen Online-Shops?

Wie in der Einleitung erwähnt, ist ein Onlineshop eine sehr gute Möglichkeit, die in fast allen Branchen rückläufigen Umsätze des stationären Handels aufzufangen. Kioske und Lebensmittelhandel sind von der Umsatzverlagerung zwar kaum betroffen, viele andere Branchen sollten jedoch darüber nachdenken, diesen zusätzlichen Verkaufskanal zu nutzen. Im Zweifelsfall ist vorab ein wenig Marktforschung oder eine Zielgruppenanalyse empfehlenswert.

Onlineshops können zudem mehr, als nur die Abwanderung von Laufkundschaft aufzufangen:

  • Eine Online-Präsenz vergrößert die Reichweite Ihres Geschäfts auf den gesamten Globus. Das gilt natürlich nicht für alle Waren und Produkte, aber selbst wenn nur Gesamt-Deutschland oder ein überregionales Einzugsgebiet die Möglichkeit hat, bei Ihnen einzukaufen, vergrößert sich die potenzielle Kundschaft enorm.

  • Ein Online-Shop ist nicht an Ladenöffnungszeiten gebunden. Kunden bestellen rund um die Uhr und können dies entspannt am späten Abend, am Sonntag oder auch an Feiertagen tun.

  • Produkte benötigen keine physische Präsentationsfläche. Auf diese Weise kann Ihr Online-Sortiment sogar von ihrem örtlichen Warensortiment abweichen - und ggf. deutlich umfangreicher ausfallen.

  • Werbung und Marketing bspw. über Social-Media, Newsletter oder andere Formen der Online-Werbung sind effektiver, wenn der Kunde direkt und ohne Verzögerung auf Ihren Onlineshop zugreifen kann, statt erst Ihr lokales Ladengeschäft aufsuchen zu müssen.

  • Kunden können ohne Telefon oder Besuch vor Ort mit Ihnen Kontakt aufnehmen, um Fragen oder Wünsche zu formulieren. In Zeiten, in denen Textnachrichten der "Normalfall" sind, kann das als verbesserter Kundenservice wahrgenommen werden.

Zwar erzielen die zehn größten Internet-Händler knapp 40 % der deutschen Online-Umsätze (die Top 100 sorgen für 70 %), Kunden möchten häufig trotzdem gerne lokal einkaufen, um lokale Händler zu unterstützen. 

Gibt es auch Nachteile?

Die Shop-Einrichtung und -Wartung, Werbung und Online-Kundenbetreuung bedeuten natürlich einen zusätzlichen Aufwand, der nicht zu unterschätzen und zu vernachlässigen ist. Ein Onlineshop sollte nicht "nebenherlaufen", sondern aktiv gepflegt und immer wieder aktualisiert werden. Regelmäßige Analysen der "Performance" des Onlineshops sind sinnvoll, um den Shop ggf. Kundenwünschen anzupassen.

Der zusätzliche Nutzen in Form zusätzlicher Umsätze sollte diesen Aufwand im Idealfall aber rechtfertigen. Der größte Aufwand fällt zunächst bei der Erstinstallation eines Shops an, die für den laufenden Betrieb nötige Anpassungen (bspw. eine Aktualisierung des Sortiments oder Preisänderungen) sind vergleichsweise schnell umzusetzen. Hat sich der Shop erstmal etabliert und generiert entsprechende Umsätze, kann die Wartung ggf. an Externe oder Mitarbeiter übergeben werden.

Was braucht man, um einen Online-Shop zu erstellen?

Zunächst sollte man realistisch bestimmen oder einschätzen, wie viel eigene Zeit und Budget für den Onlineshop-Einstieg zur Verfügung stehen. Zudem ist realistisch einzuschätzen, wie hoch die eigene Bereitschaft ausfällt, sich technisches Know-how anzueignen. Wer hier etwas zu optimistisch ist, kann schnell mit einem unfertigem "Projekt" enden - und nicht mit einem funktionsfähigen Onlineshop.

Mietshop-Systeme (mehr dazu weiter unten) verursachen zu Anfang den geringsten zeitlichen Aufwand und benötigen kaum technischen Kompetenz. Wer einen etwas umfangreicheren Shop per Content-Management-System (CMS) oder Open-Source-Shopsystem (OS) wünscht, sollte entweder ein entsprechendes Budget für externe Unterstützung bereitstellen - oder über viel Zeit und Lernbereitschaft verfügen.

Begriffsherkunft

Open Source ist ein Begriff aus der IT für kostenlos verfügbare und nutzbare Software.

Wie kann man seinen eigenen Onlineshop erstellen?

Viele Wege führen zum eigenen Online-Business: Anbieter von Shop-Lösungen existieren zahlreich, manche kostenlos, manche kostenpflichtig. In vielen Fällen bieten Shop-Anbieter "Einsteigerpakete", bei denen für eine begrenzte Anzahl Transaktion keine Gebühren anfallen. Wie die Kosten darüber hinaus anfallen, sollte bei der Auswahl beachtet werden - mehr dazu in nächsten Kapitel.

Was ist bei der Auswahl des Shopsystems zu berücksichtigen?

Nur auf die Kosten achten, ist nicht unbedingt ratsam, wenn der Onlineshop von den Kunden gegebenenfalls nicht angenommen wird. Vor der Kostenfrage und einer Vorabdefinition des zur Verfügung stehenden Budget ist es sinnvoll, zu bestimmen, welche Art Shopsystem für die Eigenerstellung geeignet ist. Das ist abhängig von

  • Den eigenen technischen Fähigkeiten.

  • Der für die Einrichtung verfügbaren Zeit.

  • Den gewünschten Zahlungsarten, nicht jeder Shop kann beliebige Zahlungsanbieter wie bspw. PAYONE einbinden.

  • Den geplanten Verkaufskanälen: Ist es ein reiner Onlineshop oder ist er eine Erweiterung eines stationären Geschäfts. Ratsam sind für Vor-Ort-Händler bspw. Omnichannel-Funktionen wie Click & Collect, die der Shop dann "können" muss.

  • Von den Produkten: Manche Shops ermöglichen bspw. keine Downloads.

  • Der Anzahl der geplanten oder erwarteten Verkaufstransaktionen (zu Beginn und ggf. mit einer Prognose für die Zukunft)

  • Der Zielgruppe und deren Anforderungen und Wünsche an Design und Handhabung.

  • Den im Shop zur Verfügung stehenden Marketing-Tools, um die geplante Zielgruppe zu erreichen.

Weitere Faktoren sind die verfügbaren Erweiterungen (Plugins), die eigenen Sprachkenntnisse (manche Shops haben keine deutschsprachige Dokumentation) oder auch die Möglichkeit, in Foren Fragen stellen zu können (existiert bspw. eine deutschsprachige Entwickler-Community).

Hat man all diese Punkte definiert und sich "sein" Shopsystem ausgewählt, kann es sein, dass Budget und Wunsch-Onlineshop nicht zusammenpassen. In diesem Fall ist es notwendig, die Anforderungen oder das Shopsystem anzupassen - oder eben das Budget. Bei dieser Abwägung sollte eine mögliche zukünftige Shop-Entwicklung nicht außer Acht gelassen werden: Möglichst günstig (ggf. kostenlos) starten, kann bei einer späteren Entwicklung unüberwindliche Hindernisse aufwerfen.

Diese Art Shopsysteme existieren für Einsteiger:

Große Händler und Dienstleister setzen für Onlineshops entweder auf komplette Eigenentwicklungen oder umfangreiche Kaufsysteme (im Fachbegriff "On-Premise-Lösungen" genannt), die oft auf eigenen Servern laufen. Das ist teuer, benötigt viele Personalstunden und ist für kleinere und mittlere Unternehmen in den meisten Fällen wirtschaftlich kaum darstellbar.

Für kleinere und mittlere Unternehmen existieren deshalb andere Shop-Lösungen. Die folgenden Abschnitte zeigen die wichtigsten Shopsystem-Arten für diese Händler und Dienstleister.

Mietshop-Systeme und Onlineshop-Baukästen

Miet-Lösungen sind der einfachste und schnellste Weg zum eigenen Webshop. Oft ist dabei das "Hosting" - die für den Internetbetrieb nötige Netzadresse (www.SHOPNAME.de oder .com) - integriert. Komplette Internet-Neulinge haben mit diesen Shop-Baukästen keine Schwierigkeiten, den Einstieg in den E-Commerce umzusetzen - ohne sich technische Kompetenz oder Programmierkenntnisse aneignen zu müssen.

Die Vorteile:

  • Diese Art Shops benötigen in aller Regel keinerlei technische Vorkenntnisse und sind oft als "Onlineshop-Baukasten" aufgebaut, d.h., dass vorgefertigte Elemente relativ frei nach eigenen Wünschen zusammengesetzt werden können.

  • Die jeweilige Technik schränkt die Freiheitsgrade bei der Gestaltung zwar ein, dennoch sind durchaus gute Designs möglich.

  • Bei deutschen Mietshops ist gesichert, dass sie alle Vorschriften und Auflagen sowohl aus technischer als auch rechtlicher Sicht erfüllen.

  • Der jeweilige Mietshop-Anbieter kümmert sich zudem darum, dass technisch oder rechtlich notwendige Updates erfolgen, ohne dass sich man als Shop-Betreiber damit befassen muss.

Die Nachteile:

  • Oft bestehen Einschränkungen bezüglich der zur Verfügung stehenden Zahlungsarten.

  • Häufig besteht zudem eine Beschränkung bei der Anzahl der einstellbaren Artikel.

  • SEO-Optimierungen sind häufig nicht oder nur kaum möglich.

  • Nicht individuell erweiterbar, d.h., dass der ursprüngliche Funktionsumfang des Shops nicht angepasst werden kann, auch wenn das individuelle Geschäftsmodell es erfordert.

Plugins oder Module für Content Management Systeme (CMS)

Seit geraumer Zeit bieten sogenannte Content-Management-Systeme wie WordPress, Joomla oder Typo3 eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, eine eigene Website einzurichten. Das Hosting ist dabei nicht inbegriffen, d.h., dass entweder ein eigener Server aufzusetzen oder - weit üblicher - ein Serverplatz bei entsprechenden Dienstleistern zu mieten ist. Ein sogenanntes Shop-Plugin (ein Verkaufs-Modul) macht aus der reinen Website dann einen Online-Shop.

CMS existieren als kostenlose Open-Source-Versionen oder als kostenpflichtige proprietäre Lösungen. Grundsätzlich benötigen CMS und Shop-Plugins keine Programmierkenntnisse, das Aufsetzen einer CMS-Website ist dennoch nicht trivial - Anfänger benötigen mitunter viel Zeit. Wer das CMS seiner Wahl bereits sicher beherrscht, hat bei der Erweiterung des CMS ums Shop-Modul dagegen kaum Schwierigkeiten zu erwarten.

Für CMS-Neulinge führen zwei Wege zum Online-Shop: das Aneignen von technischem Know-how oder die Zusammenarbeit mit einer Agentur. Ersteres kostet (manchmal viel) Zeit, letzteres erfordert manchmal signifikantes Budget.

Die Vorteile:

  • Für diejenigen, die ein CMS bereits betreiben und warten, ist die Implementierung des Shop-Plugins in aller Regel unkompliziert.

  • Etablierte Open-Source-Systeme wie WordPress oder Joomla verfügen über eine sehr große Entwickler-Community, die bei technischen Fragen auch zum Shop-Plugin hilft.

  • Bei proprietären Systemen unterstützt der jeweilige Anbieter bei der technischen Umsetzung.

  • Vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten des Funktionsumfangs über Plugins.

  • Oft SEO-freundliche URLs.

  • Umfangreiche Einbindung von Zahlungsarten möglich (abhängig vom Shop-Plugin).

  • Meistens sehr gut skalierbar (in der Größe anpassbar) - selbst große Unternehmen greifen für Ihre Online-Shops auf CMS-Lösungen zurück.

Die Nachteile:

  • Der technische Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Vollkommen intuitiv sind CMS und Shop-Plugins nicht immer, auch wenn das oft behauptet wird.

  • Steht Zeit als Ressource nicht zur Verfügung, ist eine Agentur zu beauftragen - was teuer sein kann.

  • Bei Open-Source-Lösungen sind regelmäßig erforderliche technische Updates selbst anzustoßen.

  • Das Website-Hosting ist nicht inbegriffen.

  • Manche Shop-Plugins weisen Sicherheitslücken auf. Das gilt insbesondere für Plug-Ins, die nicht auf den deutschen Markt und deutsche gesetzliche Anforderungen abgestimmt sind.

Open-Source-Shopsysteme

Diese Shopsysteme sind die Open-Source-Variante von On-Premise-Kaufsystemen. Sie laufen auf eigenen oder gemieteten Servern. Oft existiert eine "Community"-Edition, die den kostenlosen Einstieg ermöglicht, dafür aber entweder einen beschränkten Funktionsumfang aufweist und/oder nur ein begrenztes Artikelangebot ermöglicht. Wächst der Shop darüber hinaus, ist der Umstieg auf die kostenpflichtige "Enterprise-Edition" möglich.

Die Vorteile:

  • Im Vergleich zu Mietsystem und Shop-Plugin bieten sie in aller Regel den größten Funktionsumfang und größere Freiheit bei der individuellen Gestaltung und Konfiguration.

  • Marketing-Tools, CRM-Module oder eine Warenwirtschaft sind häufig vorhanden.

  • Zahlungsanbieter wie PAYONE sind individuell über ein Zahlungs-Plugin oder eine spezielle Schnittstelle ("API" - Application Programming Interface) anzubinden.

  • Es existieren in aller Regel Communitys, die bei der Umsetzung behilflich sein können.

  • OS-Shopsysteme sind in aller Regel zukunftssicher, d.h., dass spätere Erweiterungen des Shops umgesetzt werden können (wie erwähnt kann dabei der Umstieg von der Community- auf die Enterprise-Edition nötig sein).

Die Nachteile:

  • Die sehr große Freiheit bei Design und Funktionsumfang erfordert ein vergleichsweise hohes Maß an Aufwand und technischem Sachverstand.

  • Dokumentation und Communities sind oft nur auf Englisch verfügbar.

  • Wie bei Shop-Plugins ist nicht immer gesichert, dass sie alle für Deutschland geltenden regulatorischen Anforderungen erfüllen.

  • Auch wenn Neueinsteiger ohne externe Unterstützung mit OS-Shopsystemen anfangen können, ist es für manche sinnvoller, mit kompetenten Agenturen zusammenzuarbeiten - was ein entsprechendes Budget voraussetzt.

Fazit Shopsystem-Auswahl

Für komplette Neulinge ist ein Onlineshop-Baukasten oft der beste Weg, den E-Commerce-Einstieg zu testen - die zeitliche und finanzielle "Einstiegshürde" ist damit am geringsten. Ist der Onlineshop dann etabliert und generiert entsprechende Umsätze, kann ggf. der Wechsel auf eine der anderen Shopsystem-Varianten erfolgen. Diejenigen, die eine klare Vorstellung des am Ende gewünschten Onlineshops haben, können dagegen von Anfang an auf eine CMS- oder eine Onlineshop-Shopsystem-Lösung setzen und damit einen Onlineshop erstellen.

Welcher Onlineshop-Anbieter ist der individuell richtige?

Ist die Wahl einer der oben genannten Onlineshop-Arten getroffen, gilt es die nächste "Hürde" zu nehmen: Welcher konkrete Anbieter ist der richtige? Ob Mietsystem, CMS-Plugin oder Open-Source-System - in jeder Kategorie existiert eine nahezu unübersichtliche Anzahl Anbieter. Leider gibt es hier keine einfache Antwort und keine konkrete Empfehlung.

Verschiedene Wege zur Bestimmung des Onlineshop-Anbieters:

  • Was nutzen erfolgreiche Mitbewerber?

  • Was ist das populärste bzw. erfolgreichste System in der eigenen Branche?

  • Entspricht das Shopsystem den deutschen regulatorischen und technischen Anforderungen? Außerhalb der EU ansässige Shop-Anbieter erfüllen nicht immer alle hierzulande gültigen Spezifikationen, bspw. zum Datenschutz.

  • Welches System bietet deutsche Dokumentation und andere deutschsprachige Unterstützung bspw. durch Communities?

  • Anfrage bei einer Agentur, wobei zu berücksichtigen ist, dass Agenturen in aller Regel auf ein System spezialisiert sind.

  • Vergleichsportale, wobei hier nicht alle Portale völlig objektiv urteilen, weil sie bspw. eine bestimmte Shop-Lösung aktiv bewerben möchten. Ggf. mehrere Vergleichsportale aufsuchen.

  • Erfahrungsberichte von anderen Nutzern.

  • Was sind die Erweiterungsmöglichkeiten eines Shopsystems?

In aller Regel kommen mehrere Onlineshop-Systeme infrage. Wer ganz gründlich recherchieren möchte, sollte dann einzelne Funktionen und Features vergleichen - was durchaus zeitaufwändig ist. Eventuell findet sich ein unabhängiger Berater, der bei der finalen Auswahl zur Seite stehen kann.

Was kostet es, einen Online-Shop erstellen zu lassen?

Auch hier sind keine konkreten Aussagen möglich. Folgende Überlegungen fließen in die Kostenkalkulation ein:

Von Shopsystem-Art unabhängige Kosten

  • Produktpräsentation: Wer individuelle Produktfotos verwendet, muss gegebenenfalls Kosten für professionelle Fotos einkalkulieren. Falls vorhanden, kann man vom Produkthersteller gestellte, kostenlose Fotos verwenden.

  • Marketingkosten: Der Shop ist bspw. durch digitale Werbemaßnahmen zu bewerben. Gute digitale Werbung ist nicht unbedingt einfach zu erstellen. Zudem darf man die Kosten für Werbeplatzierungen nicht unterschätzen. Wer dies bspw. aus zeitlichen Gründen nicht selbst leisten kann, muss eine externe Agentur oder Mitarbeiter beauftragen - mit entsprechenden Kosten.

  • Bei CMS-Plugins und OS-Systemen: Für die Serverdienstleistung fallen monatliche Gebühren an. Zudem sind regel- und unregelmäßige Wartungskosten bspw. für Software-Updates einzurechnen.

Kosten von Onlineshop-Baukästen bzw. Mietsystemen

Mietshops können in aller Regel ohne externe Hilfe eingerichtet werden, somit fallen dafür keine Kosten an. Für den Betrieb des Mietsysteme berechnen die Anbieter eine monatliche Gebühr, manchmal abhängig von der Anzahl der eingestellten Produkte. Die Server-Dienstleistung ist in der Regel mit eingeschlossen.

Kosten von CMS-Shop-Plugins und Open-Source-Shopsystemen

Open-Source-Shop-Plugins und -Systeme sind zumindest am Anfang per se erstmal kostenlos, wenn, wie erwähnt, ein Serverplatz bereits angemietet ist. Manche CMS-Plugins sind keine Open-Source-Systeme - entsprechend fallen hier Gebühren an. Gleiches gilt für die Enterprise-Editionen von Open-Source-Shopsystemen. Auch der für das Aufsetzen von CMS und Shop-Plugin bzw. dem Open-Source-Shopsystem erforderliche Aufwand und die damit verbundenen Personal-Kosten sind nicht zu unterschätzen.

Ob externe Unterstützung erforderlich ist, sollte realistisch eingeschätzt werden. Die zu berücksichtigenden Faktoren sind hier die Bereitschaft zur "Eigenleistung" sowie das eigene technische Grundverständnis. Wer für CMS und/oder die Installation des Plugins bzw. das Aufsetzen des OS-Shopsystems externe Hilfe benötigt, muss entsprechendes Budget bereitstellen können.

Wie integriere ich Zahlungsarten bzw. -verfahren in den Shop?

Für alle Shopsysteme, unabhängig davon, ob es sich um Mietshops, Shop-Plugins oder OS-Systemen handelt, gilt: Der Shop ist technisch und vertraglich zwingend an einen Zahlungsanbieter wie PAYONE oder eine Zahlungsmethode wie PayPal anzubinden. Ohne Zahlungsanbieter können Abrechnungen nur via E-Mail-Austausch und aufwändige individuelle Buchungen erfolgen - was weder für den Shop-Betreiber noch die Kunden eine praktikable Lösung darstellt.

Zahlungslösungen für Online-Shops

  • Mit oder ohne eigenen Online-Shop
  • Inkl. professionellen Payment-Plugin

Bei Mietshop-Systemen ist die Auswahl oft eingeschränkt, sodass vorab zu klären ist, ob eine benötigte Zahlungsart verfügbar ist. Shop-Plugins und OS-Shopsysteme sind in aller Regel flexibler und arbeiten mit mehreren Zahlungsanbietern zusammen.

Für Inhaber von Vor-Ort-Geschäften, die bereits Kartenterminals für bargeldlose Zahlungen einsetzen, ist es unter Umständen sinnvoll, beim jeweiligen Zahlungsdienstleister anzufragen, welche Shopsysteme dieser unterstützt - und darauf basierend ein Shopsystem auswählen. Für alle Themen rund um den Zahlungsverkehr ist dann nur ein Zahlungsanbieter als Ansprechpartner zuständig.

Wie gewinne ich Kunden für meinen Online-Shop?

Vor der Kundengewinnung sollte folgendes gesichert sein: Der Shop sollte "gut gemacht" sein und dem Vergleich mit den vielen Mitbewerbern im E-Commerce standhalten. Wenn man es durch geeignete Maßnahmen schafft, viele Besucher ("Traffic") auf den eigenen Shop zu lotsen, sollte dieser den Ansprüchen und Wünschen der Kunden genügen - denn der genannte Wettbewerb ist im Zweifelsfall nur wenige "Clicks" entfernt. Im zweiten Schritt ist ein sinnvoller Online-Marketing-Mix zur Traffic-Erzeugung erforderlich.

Die Grundlagen für den Shop-Erfolg

  • Qualitativ hochwertige Texte und Produktbilder:
    Mit aussagekräftigen und gut formulierten Produktbeschreibungen zeigen Sie, dass Sie sich mit Ihren Produkten beschäftigen - und signalisieren somit Kompetenz. Zusätzliche Testberichte von seriösen Testinstitutionen, echte Kundenbewertungen und ggf. eigene Erfahrungen sind sinnvolle Ergänzungen. Gute Bilder sind essenziell wichtig: Schlecht ausgeleuchtete, mit dem Mobiltelefon erstellte Bilder vermitteln den Kunden schnell den Eindruck, dass der Shop nur "halbherzig" betreut wird - was keinen guten Eindruck vermittelt. Ggf. auf Bilder des Herstellers zurückgreifen - was viele andere Shop-Betreiber aber auch tun. Bei manchen Produkten ist das kein Nachteil, bei anderen können Sie sich aber mit guten eigenen Bildern von der Konkurrenz absetzen.

  • Aktiver und gut erreichbarer Service:
    Selbst wenn die Produktpräsentation perfekt ist - Kunden haben manchmal zu Recht trotzdem Fragen. Geben Sie Kunden die Möglichkeit, mit Ihnen oder Mitarbeitern Kontakt aufzunehmen. Das geht telefonisch (viele Kunden schätzen das direkte Gespräch!), per E-Mail, über integrierte Chats, Social-Media oder Messenger wie Whatsapp.

  • Vielfältiges Zahlungsarten-Angebot
    Ein breites Zahlungsarten-Angebot ist essenziell wichtig für eine hohe "Conversion-Rate". Hat der Kunde Ihre Seite gefunden und den Warenkorb gefüllt, ist es ärgerlich, wenn er oder sie dann abspringt, weil eine Wunschzahlungsart nicht im Angebot ist. Stehen die beliebtesten Zahlungsarten zur Verfügung, sinkt die Absprungrate erheblich!

  • Schnelle und sichere Versandoptionen:
    Geschwindigkeit ist im E-Commerce oft wichtig. Aber nicht nur: Bieten Sie außerdem komfortable und sichere Versandoptionen. Zudem schätzen viele Kunden die Möglichkeit der Sendungsverfolgung.

  • Suchmaschinenoptimierung:
    Der beste Webshop nützt meist wenig, wenn er über Suchmaschinen nicht zu finden ist. Erstellen Sie SEO-optimierte Texte. Das ist nicht trivial, weshalb dafür spezialisierte Agenturen existieren. Ein wichtiger SEO-Faktor sind gute, selbst erstellte Texte, die nicht einfach vom Hersteller oder von anderer Stelle kopiert sind. Texte müssen zudem "Keywords" (Schlüsselwörter) enthalten, die von den Suchmaschinen (nach wie vor dominant ist Google) gefunden werden.

  • Rechtliches:
    Der Verbraucherschutz erfordert zwingend Impressum, AGB, Widerrufs-Recht mit Widerrufsformular, Produktpreisangaben, einen Bestell-Button mit einem Hinweis wie „kostenpflichtig" oder ‚zahlungspflichtig bestellen‘ sowie den Versand einer Bestellbestätigung. Für den deutschen Markt konzipierte Shops berücksichtigen diese rechtlichen Bestimmungen. Es darf allerdings nicht "vergessen" werden, die entsprechenden Seiten auch auszufüllen.

Der Online-Marketing-Mix

Suchmaschinenoptimierung ist wichtig. Sie sollten sich aber nicht nur nur darauf verlassen, dass Kunden den Weg per Google zu Ihnen finden. Sinnvoll ist eine aktive Kundenansprache bspw. über Social-Media, E-Mail-Marketing oder auch Newsletter. Bspw. beim E-Mail-Marketing ist wichtig zu beachten, dass deutsche Kunden nicht ungefragt angeschrieben werden dürfen. Vorab ist eine Einwilligung einzuholen ("Opt-In-Verfahren"). Welche Kanäle Sie wählen ist ggf. abhängig von Ihrer Zielgruppe. Wie Ihr individueller Marketing-Mix aussehen bzw. zu gestalten sein sollte, ist - leider - nicht trivial. Hier lohnt sich ggf. ein externer Berater mit Erfahrung in Ihrer Branche.

E-Commerce Einstieg

Der Einstieg in den Online-Handel erfordert etwas Aufwand und wirft unter Umständen viele Fragen auf. PAYONE, als Deutschlands größer Zahlungsdienstleister mit einer großen Anzahl E-Commerce-Kunden, berät Sie gerne zum Thema Bezahlen im E-Commerce. Werfen Sie gerne einen Blick auf unsere Angebote für  E-Commerce Einsteiger.