Rund um Payment
13.11.2024
Lesezeit 7 min.

Unterschied Debitkarte und Kreditkarte Beliebtheit, Gebühren, Vor- und Nachteile

In Deutschland werden bargeldlose Zahlungen immer beliebter und machen laut dem Statistik-Portal Statista mittlerweile fast 62 % des Gesamtumsatzes aus. Dabei kann es auf der Seite der Kaufenden genau wie auf der Seite der Verkaufenden durchaus eine Rolle spielen, mit welcher Art von Karte Geschäfte abgewickelt werden.

Worin genau liegen die Unterschiede zwischen Girocard, Debitkarte und Kreditkarte, was haben sie gemeinsam und mit welchen Gebühren ist jeweils zu rechnen? Es ist wichtig, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Debit- und Kreditkarten zu verstehen, da beide Karten unterschiedliche Funktionen und Vorteile bieten, die sich auf persönliche Bedürfnisse und Zahlungsgewohnheiten auswirken können.

Was ist der Unterschied zwischen einer Debitkarte und einer Kreditkarte?

Sowohl Debitkarten als auch Kreditkarten werden von deutschen Kundinnen und Kunden immer häufiger genutzt, beliebter ist in Deutschland jedoch die Girocard, umgangssprachlich häufig noch EC-Karte genannt.

Girocard und Debitkarte haben gemein, dass sie direkt mit dem Konto des Inhabenden verknüpft sind und zum Abheben von Bargeld genutzt werden können. Debitkarten (verwirrenderweise oft auch als Debit-Kreditkarte bezeichnet) und Kreditkarten ähneln sich unterdessen stark in der Optik und sind häufig nur durch den Aufdruck "Debit" zu unterscheiden. Die größten Unterschiede ergeben sich durch die Funktionen als Zahlungsmittel und die internationale Akzeptanz als solches.

Was ist eine Debitkarte?

Debitkarten werden von Banken in der Regel kostenlos an Kundinnen und Kunden herausgegeben, die bei ihnen ein Girokonto besitzen. Karte und Konto sind unmittelbar miteinander verknüpft, sodass bargeldlose Zahlungen immer sofort vom dazugehörigen Girokonto abgebucht werden. Aus diesem Grund muss das Konto beim Bezahlen stets mit dem Betrag gedeckt sein, der ausgegeben werden soll. Übersteigt der Kaufpreis das Plus auf dem Konto, wird der Bezahlvorgang dagegen abgelehnt, oder der Kontoinhabende rutscht in einen hoch verzinsten Dispokredit, sollte diese Option für das Konto aktiviert sein.

Grundsätzlich sind Debitkarten den in Deutschland überaus beliebten und weitverbreiteten Girocards sehr ähnlich, sollen diese auf lange Sicht jedoch ablösen. Immer häufiger verlangen Banken für die Ausgabe von Girocards daher eine Gebühr. Girocards, die bis 2007 EC-Karten hießen, waren bis 2023 über Maestro auch im weltweiten Ausland nutzbar, mittlerweile ist das Zahlungssystem nur noch an V-Pay angebunden und kann darüber zumindest noch im EU-Ausland genutzt werden. Moderne Debitkarten, vor allem von Visa oder Mastercard, können hingegen weltweit verwendet werden.

Laut dem Forschungs- und Bildungsinstitut EHI Retail Institute e. V. werden innerhalb von Deutschland 42,4 % des Gesamtumsatzes per Girocard bezahlt. Dagegen kommen die neuen Debitkarten von Visa und Mastercard nur auf 4,1 %, wobei ihr Anteil rasch ansteigt. Für Händlerinnen und Händler hat dieser Wechsel einen Nachteil: Beim Kauf per Debitkarte fallen höhere Gebühren als bei der Zahlung per Girocard an. Weitere Details finden Sie unter dem Punkt "Gebühren".

Was ist eine Kreditkarte?

Anders als bei Giro- und Debitkarten werden Zahlungen per Kreditkarte nicht sofort abgebucht. Stattdessen erfolgt die Abbuchung gebündelt zu einem festen Termin, beispielsweise zum Ende des Monats. Bis zu diesem Zeitpunkt gewährt die Bank den Kunden und Kundinnen also einen per Verfügungsrahmen begrenzten sowie kurzfristigen Kredit.

Eine Prepaid-Kreditkarte hingegen muss vor der Verwendung mit Guthaben aufgeladen werden. Sie benötigt kein Bankkonto und die Ausgaben werden direkt mit dem aufgeladenen Guthaben verrechnet, ohne monatliche Abrechnungen.

Den Erhebungen des EHI Retail Institute e. V. zufolge werden aktuell 8,6 % des Gesamtumsatzes in Deutschland mit einer Kreditkarte bezahlt. Ihr Vorteil gegenüber Debitkarten ist für Kundinnen und Kunden, dass sie international als bevorzugtes Zahlungsmittel anerkannt sind und so auch auf Reisen problemlos genutzt werden können.

Wissenswertes

Während Debitkarten für Kundinnen und Kunden in der Regel kostenlos sind, erheben Banken für Kreditkarten in manchen Fällen eine Gebühr. Weitere Details finden Sie unter dem Punkt "Gebühren".

Sicherheit von Debitkarten und Kreditkarten

Debitkarten und Kreditkarten bieten verschiedene Sicherheitsmerkmale, um den Schutz vor Missbrauch und Betrug zu gewährleisten.

Beide Kartenarten verfügen über eine Kartennummer, ein Ablaufdatum und eine dreistellige Prüfzahl, die bei Online-Zahlungen abgefragt werden. Darüber hinaus müssen Karteninhaber bei jeder Kartentransaktion eine vierstellige PIN oder ihre Unterschrift eingeben.

Ein weiteres wichtiges Sicherheitsmerkmal ist die 3D-Secure-Verifizierung, die bei vielen Online-Zahlungen zum Einsatz kommt. Diese zusätzliche Sicherheitsstufe sorgt dafür, dass nur der rechtmäßige Karteninhaber die Transaktion abschließen kann. Kreditkarten und Debitkarten bieten somit ein hohes Maß an Sicherheit für ihre Nutzer.

Akzeptanz und Verwendung

Debitkarten und Kreditkarten werden weltweit akzeptiert und können für verschiedene Zahlungszwecke verwendet werden. Debitkarten sind ideal für den alltäglichen Gebrauch in Deutschland, sei es beim Einkaufen im Supermarkt oder beim Bezahlen im Restaurant. Kreditkarten hingegen sind besonders nützlich für Reisen, Online-Shopping und größere Anschaffungen.

Sie werden international als bevorzugtes Zahlungsmittel anerkannt und bieten oft zusätzliche Vorteile wie Reiseversicherungen oder Bonusprogramme. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Akzeptanz von Debitkarten im Ausland variieren kann und dass einige Händler möglicherweise nur Kreditkarten akzeptieren.

Tipp

Es ist ratsam, immer beide Kartenarten zur Hand zu haben, um flexibel auf verschiedene Zahlungssituationen reagieren zu können.

EC-Karten als Debitkarten

EC-Karten, auch bekannt als Girocards, sind eine Form von Debitkarten, die in Deutschland weit verbreitet sind. Sie werden direkt vom Girokonto des Besitzers abgebucht und können für Bargeldabhebungen und bargeldlose Zahlungen verwendet werden.

EC-Karten sind besonders praktisch für den täglichen Gebrauch und werden in den meisten deutschen Geschäften akzeptiert. Allerdings sind sie nicht weltweit einsetzbar und können möglicherweise nicht für Online-Shopping oder Reisen verwendet werden. Die Akzeptanz von EC-Karten im Ausland variiert, und einige Händler akzeptieren möglicherweise nur Kreditkarten. Daher ist es wichtig, sich vor einer Reise über die Akzeptanz der eigenen Karte im Zielland zu informieren und gegebenenfalls eine Kreditkarte als Alternative mitzuführen.

Unterschied Debitkarte und Kreditkarte: Gebühren

Welche Gebühren fallen für Privatpersonen an?

Wer mit einer Debitkarte bezahlt, hat in der Regel keine Extrakosten. Normalerweise stellen Banken Debitkarten den Inhabenden von Girokonten kostenlos zur Verfügung. Einzig das Geldabheben am Automaten kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein, sofern es sich bei der Bank nicht um die eigene oder eine im Bankenverbund verpartnerte handelt.

Bei einer Kreditkarte sieht das schon anders aus. Hier kann die herausgebende Bank eine Jahresgebühr erheben, die schon einmal bei 50 Euro oder mehr liegen kann. Häufig sind diese Gebühren jedoch mit Zusatzleistungen wie Reiseversicherungen oder Bonusprogrammen verknüpft. Mittlerweile bieten vielen Banken auch kostenlose Kreditkarten ohne derartige Zusatzleistungen an.

Sofern Nutzer und Nutzerinnen einer Kreditkarte den gesammelten Betrag fristgerecht zum Monatsende abbuchen lassen, fallen auch hier keine Zinsen auf den kurzfristig gewährten Kredit an. Dafür fallen jedoch hohe Zinsen an, wenn der Betrag verspätet beglichen oder nicht auf einmal bezahlt wird, sondern die Teilzahlungsoption über mehrere Monate genutzt wird. Je nach Anbieter können die Zinsen bei bis zu 25 % liegen. Weitere Kosten, die sich je nach Anbieter unterscheiden, können beim Abheben von Bargeld an Automaten im In- oder Ausland anfallen. Wie hoch diese sind, wird beim Abhebevorgang angezeigt.

Welche Gebühren fallen für Händler an: Banken

Für Händlerinnen und Händler ist die günstigste Kartenzahlung diejenige per Girocard: Hierbei wird nur eine Gebühr von 0,25 % des Kaufbetrags von den Banken erhoben, zudem sind die meisten Kartenterminals in Deutschland auf diese Form der Kartenzahlung ausgelegt. Bei Einkäufen mit Debitkarten müssen Händlerinnen und Händler bereits bis zu 1 % des Umsatzes als Gebühr abführen. Zahlungen mit Kreditkarte sind für Verkaufende die teuerste Option, denn hierbei beträgt die Gebühr bis zu 3 % des Umsatzes.

Hinzu kommen in allen Fällen fixe Transaktionsgebühren von mindestens 7 Cent.

Welche Gebühren fallen für Händler an: PAYONE

Händlerinnen und Händler, die ihre Bezahlprozesse über PAYONE abwickeln, haben je nach Tarif gar keine monatlichen Fixkosten oder staffeln diese nach ihrem Transaktionsvolumen. Bei Kreditkartenzahlungen fallen maximal Gebühren von 2 % der Umsatzsumme an. Oft liegen diese unterhalb dieser Schwelle, teils sogar deutlich. Das soll dazu führen, dass sich Zahlungen per Kreditkarte auch dann noch für Händlerinnen und Händler lohnen, wenn ihre Gewinnspanne relativ niedrig ist. Wird bei Ihnen mit einer internationalen Debitkarte bezahlt, liegen die Gebühren zwischen den günstigsten für das Bezahlen mit Girocard und denjenigen für Kreditkarte.

Welche Vor- und Nachteile hat die Debitkarte für Nutzende?

Zu den Vorteilen von Debitkarten gehört, dass sie Kundinnen und Kunden meist kostenlos von ihrer Bank zur Verfügung gestellt werden. Sie können sowohl zum Onlineshopping als auch zum kontaktlosen Zahlen in Geschäften sowie zum Geldabheben am Automaten eingesetzt werden. Debitkarte gelten als relativ sicheres Zahlungsmittel, da das Zahlen damit entweder eine Unterschrift oder eine PIN-Eingabe erfordert. Daneben sind sie besonders gut für Menschen geeignet, die ihre Ausgaben sonst eher schlecht im Blick haben. Solange man mit der Debitkarte bezahlen kann, ist das dazugehörende Konto auch ausreichend gedeckt.

Ein Nachteil kann sein, dass Debitkarten nicht in allen Geschäften oder Hotels akzeptiert werden, was laut Verbraucherzentrale noch oft vorkommt. Kartenlesegeräte sind in Deutschland häufig noch auf Girocards ausgelegt. Ein Nachteil sind auch hohe Zinsen, die beim Geldabheben am Automaten anfallen können. Debit Kreditkarten, wie Mastercard Debit und Visa Debit, werden oft mit traditionellen Kreditkarten verwechselt, bieten jedoch unterschiedliche Funktionalitäten und Bezahlmethoden.