EC-Cash-Gerät Funktionen, Konditionen & Co.
Bar zahlen verliert in Deutschland zunehmend an Beliebtheit. Das galt bis vor kurzem vor allem bei höheren Beträgen. In der jüngeren Vergangenheit bevorzugen Kunden aber auch bei kleinen Beträgen bargeldlose Zahlungsweisen. Komfort und Hygiene – vor allem bei kontaktlosen Zahlungen per Karte oder Smartphone – überzeugen heute Kunden aller Altersklassen bei all ihren Zahlungen. Für Händler und aller Branchen ein guter Grund, ein EC-Gerät der neuesten Generation anzuschaffen.
Dieser Artikel zeigt, worauf bei der Wahl eines EC-Cash-Gerätes zu achten ist.
Wie funktioniert ein EC-Cash-Terminal?
Ein EC-Cash-Gerät kann für alle bargeldlosen Zahlungswege eingesetzt werden. Ob Debitkarten wie die deutsche girocard, Kreditkarten, Smartphone (z. B. mit Apple- oder GooglePay) oder andere Zahlungsarten: Moderne Cash-Terminals sind grundsätzlich zur Abwicklung der beliebtesten Zahlungsformen fähig.
Welche Zahlungsarten ein Kartenterminal im Einzelfall jedoch tatsächlich „kann“, legt der sogenannte Zahlungsdienstleistungsvertrag fest. Dieser Vertrag ist immer notwendig: So wie sich ein Mobiltelefon nur mit Mobilfunkvertrag zum Telefonieren eignet, kann ein EC-Cash-Gerät nur mit Zahlungsdienstleistungsvertag Zahlungen abwickeln. Zudem erfordert der Betrieb eines EC-Terminals grundsätzlich eine Internet-Datenverbindung per LAN, WLAN oder SIM-Karte.
Welches EC-Gerät ist das persönlich richtige?
Vor der Auswahl des physischen Kartenterminals sollte also der kostenbestimmende Zahlungsdienstleistungsvertrag gewählt werden. Welcher der genannten Verträge der individuell kostengünstigste ist, bestimmen im Wesentlichen folgende Einflussgrößen:
- Erwarteter bargeldloser Umsatz
Für Neueinsteiger natürlich schwer einzuschätzen, wieviel Umsatz per Kartenzahlung anfallen wird. Wir von PAYONE verfügen über Vergleichswerte von tausenden Kunden und beraten Sie dazu gerne. - Individuelle Bon-Höhe
Basierend auf den vergangenen Umsätzen in Ihrem Geschäft. - Branchenübliche Produkt-Gewinnspanne
Die Kenntnis dieser drei Faktoren ermöglicht die richtige Wahl eines der drei im vorigen Abschnitt genannten Vertragsmodelle. Zur Verdeutlichung hier einige Beispiele.
Flex
Kleinere Boutique, Arztpraxis oder Personal Trainer. Vergleichsweise wenige bargeldlose Zahlungen und Produkte bzw. Dienstleistungen mit höherer Gewinnspanne und meist höheren individuellen Bons.
Flat
Eine Bäckerei oder ein Kiosk. Bei Abwicklung sehr vieler einzelner Transaktionen mit niedriger Bon-Höhe und ggf. niedriger Gewinnspanne gilt es, individuelle Transaktionskosten ganz zu vermeiden.
Classic
Ein großer Supermarkt mit sehr hohen bargeldlosen Tagesumsätzen. Aufgrund der niedrigen Transaktionskosten fallen die im Lebensmittelsektor niedrige Gewinnspanne und ein ggf. niedriger individueller Bon weniger ins Gewicht.
Was kostet ein EC-Cash-Gerät?
Die zentrale Frage bei der Anschaffung eines Kartenterminals zielt verständlicherweise auf die Kosten. Die monatlichen Kosten (monatliche Abrechnung ist üblich) bestimmt erwähnter Zahlungsdienstleistungsvertrag. Darin festgelegt sind die monatliche Terminalmiete sowie die Kosten für jede einzelne Buchung, die sogenannten Transaktionskosten.
Die verschiedenen Vertragsmodelle
Zahlungsdienstleister wie PAYONE offerieren üblicherweise folgende Vertragsmodelle:
Flex
Höhere Transaktionskosten, dafür keine oder niedrige fixe monatliche Terminal-Miete
Flat
Keine Transaktionskosten bis Erreichen eines vorab festgelegten bargeldlosen Gesamtumsatzes. Erst bei Überschreiten dieser Umsatzgrenze fallen individuelle Transaktionskosten an. Liegt diese Umsatzgrenze bspw. bei EUR 2000, können 5 oder 500 Transaktionen abgewickelt werden - die monatlichen Kosten bleiben gleich. Erst jenseits der EUR 2000 entstehen (in diesem Beispiel) weitere Transaktionskosten.
Classic
Niedrige Transaktionskosten, dafür höhere fixe monatliche Terminalmiete
Für alle, die mit dem
Smartphone kassieren
0,00 € mtl. Fixpreis
Gebührenmodell
Gebühren für Zahlungen mit Debitkarte
Gebühren für Zahlungen mit intern. Kreditkarten (Visa/Mastercard)
Einrichtungsgebühr
0,00 € mtl. Fixpreis
Für alle, die gelegentlich
bargeldlos kassieren
0,00 € mtl. Fixpreis
Gebührenmodell
Gebühren für Zahlungen mit girocard
Gebühren für Zahlungen mit internationalen Debit- und Kreditkarten
Einrichtungsgebühr
0,00 € mtl. Fixpreis
Für alle, die regelmäßig
bargeldlos kassieren
ab 29,90 € mtl. Fixpreis
Gebührenmodell
Gebühren für Zahlungen mit girocard
Gebühren für Zahlungen mit internationalen Debit- und Kreditkarten
Einrichtungsgebühr
ab 29,90 € mtl. Fixpreis
Welche EC-Cash-Gerät-Typen sind erhältlich?
Kartenterminals existieren für alle praktischen Anwendungen:
Stationäre Terminals mit LAN-Anschluss
Fester Platz
z. B. an der Kasse
Mobile Terminals mit WLAN-Anschluss
Einsatz an einem festen Standort
z. B. auf der Verkaufsfläche
Mobile Terminals mit SIM-Karte
Einsatz an wechselnden Standorten
z. B. Wochenmarkt, Hausbesuche
Manche Terminals verfügen über alle, andere nur über eine oder zwei der genannten Anschlussmöglichkeiten. Selbstverständlich eignet sich auch ein per WLAN angeschlossenes Terminal für den festen Einsatz an der Kasse, wenn dort z.B. kein Platz ist oder ein „Kabelsalat“ stört.
Darüber hinaus unterscheiden sich Terminals bei folgenden Ausstattungsmerkmalen:
- Display
Display-Größe, farbig oder monochrom, ggf. Touch-Screen und evtl. Stift zur digitalen Unterschriftenerfassung (“Stylus”).
Kassensystemanbindung: einige Terminals eigenen sich, andere nicht. - Drucker
Integriert bei „Stand-Alone-Geräten“ (ohne Anbindung an Kassensystem), ggf. ohne Drucker bei Anbindung an Kassensystem. - Mehrwertdienste
Services wie „CashBack“, Trinkgelderfassung, Flottenkartenakzeptanz oder Mehrwertsteuer-Rückerstattung (für nicht-EU-Kunden) sind terminalabhängig verfügbar. - Zahlungsarten
Wie oben erwähnt „können“ moderne Kartenterminals alle gängigen und beliebten Zahlungsarten. Wer z. B. viele asiatische Kunden hat, sollte darauf achten, dass das persönliche Wunschterminal AliPay abwickeln kann.
Bei der Wahl sollten Sie Ihre persönlichen Anforderungen vorab definieren. Wir bei PAYONE beraten Sie gerne, falls Sie sich unsicher sind.
Kartenterminal kaufen oder mieten - woher ein EC-Gerät beziehen?
Die genannten Zahlungsdienstleistungsverträge umfassen in den allermeisten Fällen das physische Kartenterminal und die eigentliche Zahlungsdienstleistung. Einen Vertrag schließt man mit einem Zahlungsdienstleister wie z.B. PAYONE. In der Regel bieten auch Sparkassen und Banken eine Zahlungsdienstleistung, diese treten dabei als Mittler zum Zahlungsdienstleister auf.
Terminalkauf
Bislang behandelte dieser Artikel nur den Fall der Miete eines EC Terminals. Prinzipiell ist auch der Kauf eines ggf. gebrauchten Terminals denkbar.
Einige Anbieter bei denen der Kauf eines Kartenterminals möglich ist, binden daran auch einen Zahlungsdienstleistungsvertrag. Da die Vertragskonditionen ganz wesentlich die Gesamtkosten beeinflussen (eben über die Transaktionskosten), sollte sichergestellt sein, dass die jeweiligen Konditionen zu den persönlichen Anforderungen passen. Ist das nicht der Fall, ist ggf. ein Mietterminal zu bevorzugen.
Beim Terminalkauf gilt es darüber hinaus zu bedenken, dass ein technischer Service eventuell zusätzliche Kosten verursacht. Oder – gerade bei gebrauchten Geräten – nicht unbedingt verfügbar ist. Auch ist zu prüfen, ob ein gebrauchtes Terminal alle aktuellen Sicherheitsnormen und modernste technische Standards erfüllt. Zudem finden sich am Markt nur wenige Zahlungsdienstleistungsverträge, die kein Kartenterminal beinhalten.
Terminalmiete
Die Terminalmiete hat einige Vorteile:
- Nach Ablauf und ggf. sogar während der Vertragslaufzeit kann ein altes Terminal ohne große zusätzliche Kosten gegen ein moderneres getauscht werden. So ist jederzeit sichergestellt, dass das Terminal immer den neuesten Sicherheitsvorschriften entspricht.
- Technischer Service ist bei Zahlungsdienstleistungsverträgen in den allermeisten Fällen integriert. Technische Probleme sind so schnell zu lösen bzw. ein Ersatz-Terminal steht sehr schnell ohne zusätzliche Kosten bereit.
Was ist Electronic Cash eigentlich?
Die Bezeichnung “Electronic Cash” bezeichnet umgangssprachlich alle bargeldlosen Zahlungen mit der „EC-Karte (Electronic Cash-Karte)“. Die Anführungszeichen bei beiden Bezeichnungen weisen darauf hin, dass die Umgangssprache hier nicht ganz korrekt bzw. auf der Höhe der Zeit ist:
- Die EC-Karte heißt bereits seit 2007 offiziell girocard.
- Electronic Cash wurde offiziell durch die etwas umständliche Formulierung „Zahlungen im girocard-Verfahren“ ersetzt.
- Girocard-Zahlungen bezeichnen ausschließlich Zahlungen, die eine PIN-Eingabe erfordern. Zahlungen mit Girocard, die eine Autorisierung per Unterschrift erfordern, werden korrekt als SEPA-Lastschrift bezeichnet.
Daraus lässt sich richtigweise schlussfolgern, dass die Bezeichnung „EC-Cash-Gerät“ (bzw. „EC-Cash-Terminal“) ebenfalls nicht stimmt. Der richtige Fachbegriff lautet POS-Terminal (angelehnt an die englische Bezeichnung EFT-POS-Terminal, was wiederum für Electronic Funds Transfer am Point of Sale steht). Oder einfach Kartenterminal bzw. Kartenlesegerät.
Aber: Alle am Zahlungsverkehr Beteiligten verstehen, was gemeint ist, wenn von „Electronic Cash“ und „EC-Gerät“ die Rede ist. Aus diesem Grund ist an Orten, an denen girocard-Zahlungen akzeptiert werden, oft noch ein Hinweisschild zu finden, dass ein PIN-Pad (Ziffernfeld) und den Schriftzug „electronic cash“ zeigt.