Transaktionskosten bei Kartenzahlung
Definition und Bedeutung bei Girocard, Kreditkarte & Co.
Der Begriff "Transaktionskosten" beschreibt die Kosten, die bei der Durchführung von Transaktionen wie Kauf, Verkauf oder Austausch von Gütern oder Dienstleistungen anfallen. Sie umfassen alle Aufwendungen, die nicht direkt Teil des Kaufpreises sind, wie zum Beispiel Maklerprovisionen, Notargebühren oder Kosten für die Finanzierung.
Die Höhe der Transaktionskosten kann das Zustandekommen von Transaktionen verhindern und ist daher ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung über den Kauf oder Verkauf von Gütern oder Dienstleistungen. Unternehmen müssen diese Kosten sorgfältig kalkulieren, um wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen treffen zu können.
Arten von Transaktionskosten
Ganz allgemein können zu Transaktionskosten etwa die Beschaffungskosten für Informationen, Kosten für die Kontaktaufnahme, Kosten für Verhandlungen oder notarielle Beglaubigungen gehören. Auch Entgelte für Vermittlungen wie Maklercourtage oder Kosten für Änderungen bei Angeboten, beispielsweise bei Preisen oder Mengen von Waren, zählen zu den Transaktionskosten.
Transaktionskosten bei PAYONE beziehen sich auf die Gebühren, die für die Abwicklung von Zahlungen über die PAYONE-Plattform anfallen. Diese Kosten können verschiedene Aspekte umfassen, darunter:
Transaktionsgebühren: Eine Gebühr, die pro durchgeführter Transaktion erhoben wird. Diese kann in der Regel entweder als fester Betrag oder als Prozentsatz des Transaktionsvolumens festgelegt sein.
Monatliche Grundgebühren: Einige Anbieter erheben auch eine monatliche Gebühr für die Nutzung des Dienstes, unabhängig von der Anzahl der durchgeführten Transaktionen.
Gebühren für Rückbuchungen oder Chargebacks: Wenn ein Kunde eine Zahlung zurückfordert, kann PAYONE dafür zusätzliche Gebühren erheben.
Währungsumrechnungsgebühren: Wenn Transaktionen in einer anderen Währung als der Basiswährung durchgeführt werden, können Umrechnungsgebühren anfallen.
Kosten für zusätzliche Dienstleistungen: PAYONE bietet möglicherweise zusätzliche Dienstleistungen an (z. B. Betrugsprävention, Reporting-Tools), die ebenfalls Gebühren verursachen können.
Die genauen Gebühren können variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des jeweiligen Vertrags, der Branche und des Transaktionsvolumens.
Was sind Transaktionskosten in Bezug auf einzelne Bezahlarten?
Der folgende Artikel gibt einen genauen Überblick darüber, welche Transaktionskosten im Handel im Zusammenhang mit den einzelnen Bezahlarten im Verkauf entstehen können. Für die Höhe der Transaktionskosten ist es entscheidend, ob Kundinnen oder Kunden in bar, mit Giro- oder Kreditkarte oder per SEPA-Lastschrift zahlen.
Hier erfahren Händler außerdem, worauf sie bei den Transaktionskosten bei Kartenzahlung achten sollten, mit welchen Beträgen sie zu rechnen haben, wie sich Transaktionskosten durch Payment Service Provider minimieren lassen sowie welcher Kartenterminal und welches Preismodell für das eigene Unternehmen die beste Lösung ist.
Wie hoch sind Transaktionskosten bei Kartenzahlung?
Laut einer Studie der Deutschen Bundesbank ergeben sich im Mittel folgende Transaktionskosten bei Zahlungen mit Girocard, SEPA-Lastschrift und Kreditkarte. Jeder Vorgang verursacht spezifische Gebühren, die je nach Zahlungsmethode variieren können.
Girocard-Zahlung
Die Transaktionskosten bei Girocard-Zahlungen sind die geringsten. Bei dieser Bezahlart liegt der Bon-Betrag durchschnittlich bei 49,03 Euro, die Dauer des Bezahlvorgangs beträgt im Mittel 29,4 Sekunden.
Je Transaktion fallen laut Bundesbank-Studie dann durchschnittlich Kosten von 0,328 Euro pro Bezahlvorgang an.
SEPA-Lastschrift
Bei Zahlungen per SEPA-Lastschrift liegt der durchschnittliche Bon-Betrag bei 35,13 Euro und die Bezahlvorgangsdauer bei 38,6 Sekunden. Die Transaktionskosten betragen im Mittel 0,342 Euro.
Kreditkartenzahlung
Die höchsten Transaktionskosten entstehen bei Zahlungen mit Kreditkarte. Der durchschnittliche Bon-Betrag liegt bei 57,05 Euro. Wird die Zahlung mit PIN bestätigt, dauert der Bezahlvorgang 29,4 Sekunden; mit Unterschrift 38,6 Sekunden. Damit ergeben sich Transaktionskosten von 0,971 Euro (KK-PIN) und 1,036 Euro (KK-Unterschrift).
Für die Berechnung der Transaktionskosten wurden in der Studie der durchschnittliche Bon-Betrag sowie die Dauer des Bezahlvorgangs zugrunde gelegt. In die Berechnung der Transaktionsgebühr flossen außerdem der Gesamtaufwand im Kassenhintergrund, der Gesamtaufwand der Kassierzeit sowie die anteiligen Terminalkosten pro Jahr mit ein.
Abwicklung von Kartenzahlungen mit Blended Pricing oder Interchange++
Blended Pricing und Interchange++ sind zwei der beliebtesten Preismodelle, die Unternehmen für die Abwicklung ihrer Kartenzahlungen nutzen. Welches der beiden Systeme besser zu einem Unternehmen passt, ist unter anderem abhängig von der Anzahl der Transaktionen, die mit internationalen und inländischen Kartenzahlungen getätigt werden. Blended Pricing kann sich lohnen, wenn etwa der überwiegende Teil aus internationalen Kartenzahlungen besteht. Interchange++ eignet sich vor allem für Unternehmen, die größtmögliche Transparenz bei den gezahlten Transaktionskosten wünschen.
Transaktionsanteile der Zahlungsarten im stationären Einzelhandel
Während eine Erhebung des EHI Retail Instituts zu den Transaktionsanteilen der Zahlungsarten im Einzelhandel im Jahr 2017 noch ergab, dass 77,9 Prozent aller Kassiervorgänge beim Kauf in bar abgewickelt wurden, hat zwar Bargeld auch 2024 noch die Nase vorn, laut der neuesten Untersuchung waren es aber nur noch 58,3 Prozent der Transaktionsanteile.
Der Kartenzahlungsanteil – aufgeschlüsselt in Kartenzahlungen mit Giro-, Kredit- und Debitkarte sowie SEPA-Lastschrift – lag 2017 bei 21 Prozent und hat sich mit 40,4 Prozent im Jahr 2024 nahezu verdoppelt. Laut EHI wurden 2024 im deutschen Einzelhandel 172 Milliarden Euro des Gesamtumsatzes an den Kassen in bar bezahlt. Der Umsatz mit Karte wächst weiter an und hat erstmals die Grenze von 300 Milliarden Euro überschritten.
Beim Plastikgeld hat die Girocard die Nase vorn, damit bezahlen Einkaufende laut der Studie am liebsten. Bei Kartenzahlungen werden 42,4 Prozent der Umsatzanteile über die Girocard abgewickelt. Kreditkarten im klassischen Sinne kamen mit 8,6 Prozent zum Einsatz, auf Zahlungen per SEPA-Lastschrift entfielen 6,1 Prozent und auf Debit International 4,1 Prozent.
Transaktionskosten durch Payment Service Provider (PSP)
Viele verschiedene Zahlungsmethoden lassen der Kundschaft beim Bezahlen die Wahl und steigern so den Umsatz. Payment Service Provider sorgen bei Online-Shops für die technische Anbindung von bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten.
Neben klassischen Kreditkarten-Unternehmen stehen auch verschiedene Zahlungsanbieter hoch im Kurs. Zu den beliebtesten Zahlungsanbietern in Deutschland gehören neben dem Anbieter PayPal auch Klarna, Amazon Pay, Apple Pay, Google Pay und PAYONE.
Je nach Anbieter können Kundinnen und Kunden verschiedene Zahlungsmöglichkeiten nutzen. Dazu zählt bei Klarna etwa die Zahlung per Rechnung und auch Ratenkauf. Mit der Klarna Card kann man auch im stationären Handel zahlen. Auch bei PayPal und den anderen Anbietern gibt es verschiedene Zahlungsoptionen mit Kreditkarten, digitalen Geldbörsen und mehr.
Für Unternehmen bieten diese Zahlungsanbieter unter anderem meist feste Transaktionskosten an. So kostet etwa bei Klarna, PayPal und Amazon Pay eine Transaktion 0,35 Euro. Beim Anbieter Apple Pay und Google Pay fallen keine zusätzlichen Transaktionskosten an.
Transaktionskosten Kartenterminal: Classic, Flex und Flat bei PAYONE
Die Service-Verträge sind in „klassische“ Verträge sowie in Einsteiger- oder Volumenverträge unterteilt. Bei PAYONE werden diese als Classic, Flex und Flat bezeichnet:
PAYONE Classic
Ein Classic-Vertrag ist ideal für Unternehmen mit höheren Kartenzahlungsumsätzen. Da die Transaktionskosten niedrig sind, spielen die individuelle Bon-Höhe und die Produkt-Gewinnspanne eine weniger bedeutende Rolle.
Mit PAYONE Classic zahlen Kundinnen und Kunden für ihr Kartenlesegerät eine einmalige Einrichtungsgebühr von 39 Euro. Wer das Gerät lieber mieten möchte, ist ab 8,90 Euro monatlich dabei, hat dann variable Vertragslaufzeiten und bekommt als Zusatzservice eine digitale Belegverwaltung und -archivierung. Die Transaktionsgebühr pro Zahlung liegt bei 0,08 Euro. Bei der Zahlung mit internationalen Kredit- oder Debitkarten fallen 1,49 Prozent des Zahlungsbetrages an, bei Zahlungen mit der Girocard 0,24 Prozent.
All Time Flex
Das Flex-Modell ist besonders geeignet für Unternehmen mit insgesamt wenigen Kartenzahlungen. In der Regel sind solche Betriebe durch hohe Gewinnspannen gekennzeichnet, wodurch höhere Transaktionskosten weniger ins Gewicht fallen.
Bei Transaktionen per Kreditkarte (Mastercard, Visa) fallen pro Transaktion 1,9 Prozent des Zahlungsbetrages an. Bargeldlose Transaktionen per Debitkarte (Maestro, V-Pay) werden mit 0,9 Prozent pro Transaktion berechnet und eine Transaktion mit einer Girocard wird jeweils mit 0,75 Prozent abgerechnet.
All Card Flat
Die klassische Payment-Flatrate ist ideal, wenn zahlreiche Transaktionen mit niedrigen Bon-Beträgen anfallen. Sie bietet einen Akzeptanzvertrag für Unternehmen, die regelmäßig im unkomplizierten Flatrate-Modell Zahlungen abwickeln.
Das Modell ist mit zwei Vertragslaufzeiten verfügbar. Bei einer Laufzeit von 36 Monaten können Unternehmen ihr passendes monatliches Transaktionsvolumen wählen. Acht Optionen zwischen 1.000 Euro und 20.000 Euro stehen zur Wahl. Bei 1.000 Euro kostet dieses Paket beispielsweise 34,90 Euro pro Monat, bei 20.000 Euro liegt der Preis bei 111,90 Euro monatlich.
Bei einer Laufzeit von 60 Monaten wird es für Handelsunternehmen günstiger. Beispiel: Bei 1.000 Euro monatlichem Transaktionsvolumen kostet das Paket 29,90 Euro im Monat, bei 20.000 Euro sind es 108,90 Euro monatlich.